Heidelberger Gespräche – Auswahl:
Brauchen wir eine zweite Aufklärung? (Dezember 2018)
Am Donnerstag, 6. Dezember 2018 fand im Rahmen der Heidelberger Gespräche ein Streitgespräch mit Prof. Dr. sc. hum. Hans-Peter Meinzer statt.
Freimaurerei ist ethische, ist soziale, ist integrative Praxis, nicht Theorie. Freimaurerei hat den Menschen in Bezug auf sich selbst, seine Umwelt und den Kosmos zum Kerninhalt. Die Freimaurerei motiviert ihre Mitglieder, das eigene Handeln und den Umgang mit sich selbst sowie der eigenen Umwelt nach moralischen Maßstäben auszurichten. Sie gibt dem Einzelnen damit Rüstzeug an die Hand, das ihn auf seinem persönlichen Entwicklungsweg begleitet.
Über die medizinischen und biologische Informatik hinaus ist Prof. Dr. sc. hum. Hans-Peter Meinzer an einer Vielzahl internationaler Forschungsprojekte beteiligt. Seine gesellschaftlichen Interessen umfassen Entwicklungstendenzen, Strukturveränderungen und Zukunftsperspektiven in historischen Zusammenhängen.
Ägyptens Ma´at und der Gleichlauf der Dinge – personifizierte Weltordnung und Aufklärung (Mai 2018)
Im Rahmen der Heidelberger Gespräche fand am 17. Mai 2018 ein Vortrag zum Thema „Ägyptens Ma´at und der Gleichlauf der Dinge – personifizierte Weltordnung und Aufklärung“ statt.
Im Mittelpunkt der sehr gut besuchten Veranstaltung standen vor allem die Fragen: Welche Werte und welches Menschenbild bestimmten das Zusammenleben im Alten Ägypten? Welche der zentralen Ideen haben nachgewirkt? In der anschließenden Diskussion wurden dann u.a. die Denkformen des alten Ägyptens mit humanistischen Konzepten abgeglichen. Bis weit nach Mitternacht wurde mit dem Referenten Werner H. Heußinger (Bild) diskutiert.
Legenden und Wirklichkeit in der Geschichte der Freimaurerei (März 2018)
Freimaurerische Quellenforschung arbeitet mit historischen Tatsachen, im Gegensatz zur Literaturforschung. Letztere beschränkt sich naturgemäß oft darauf, vorangegangene Schriften auszuwerten, wobei die große Gefahr besteht, Legenden und Fehlinformationen mitzuschleppen und als allgemeines und richtiges Wissensgut zu behandeln. Dass das in der Freimaurerei im Laufe der Jahrhunderte leider viel zu oft passiert ist, wissen wir mittlerweile. So wird auch der Gründungsmythos der Freimaurerei von 1717 verständlicher. Mit Beginn vor rund 30 Jahren schreitet die Quellenforschung international nun aber durch Öffnung der meisten Logenarchive und durch Recherchen in sonstigen Archiven sowie akribische Einsichtnahmen in Mitgliederlisten, Protokollen etc. voran – in Deutschland wesentlich durch die Freimaurerische Forschungsvereinigung FREDERIK. Deren Vorsitzender Klaus Bettag (Bild) hat im Rahmen der Heidelberger Gespräche im März 2018 über den aktuellen Stand berichtet und dabei geholfen, unser Geschichtsverständnis der Freimaurerei neu zu ordnen.